Nutzung einer wertvollen Ressource
Die Verordnung über die Verwertung und Entsorgung von Abfällen (VVEA) ersetzt die TVA ab Januar 2016. Dabei führt die Schweiz mit einer Übergangsfrist von 10 Jahren eine verbindliche Phosphorrückgewinnung aus Klärschlamm (Potential 5’800 t/Jahr) sowie Tier- und Knochenmehl (3'000 t/Jahr) ein, um Phosphor als endliche Ressource nachhaltiger zu nutzen. Phosphor wird vor allem als Dünger eingesetzt und ist für gute Ernteerträge zwingend notwendig. Die Menge an Phosphor in Abfällen übersteigt die Menge an Mineraldüngerimporten der Schweiz (5’900 t/Jahr).
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Perspektiven
Studien aus dem Europäischen Forschungsvorhaben P-REX zu Möglichkeiten und Konsequenzen einer grossflächigen Phosphorrückgewinnung zeigen auf, dass eine 80% Rückgewinnung des im Schlamm vorhandenen Phosphors die Gesamtkosten für die Schlammentsorgung um 1- 50 Mio. CHF/Jahr erhöhen würde. Je nach Szenario würden die dazu nötigen Investitionen 100-430 Mio. CHF betragen. Die Umweltauswirkungen (gemessen und bewertet als Umweltbelastungspunkte) würden in den meisten Fällen sinken. Für eine erfolgreiche Umsetzung werden ein reger Austausch und eine gute Zusammenarbeit entscheidend sein.
Umsetzung
Für eine erfolgreiche Umsetzung ist die Mitwirkung aller Akteure entlang der gesamten Wertschöpfungskette ausschlaggebend. Betroffen sein wird die Abwasserwirtschaft und Entsorgungsindustrie, die Düngemittelindustrie und deren Logistik- und Vertriebssparten sowie die Landwirtschaft und die Lebensmittelindustrie. Diese Branchen müssen früh eingebunden werden und konstruktiv zusammenarbeiten. Ein früher und reger Austausch wird dabei für eine gute Zusammenarbeit entscheidend sein.
Phosphorflüsse in der Schweiz
Aktualisiert von: Nättorp, Jutz, European Sustainable Phosphorus Conference 3 2018